Was bedeutet die Bezeichnung Generation Z eigentlich?
Die Generation Z, auch als Gen Z bekannt, ist eine Generation, die in einer Ära der Digitalisierung aufgewachsen ist. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, diese jungen Menschen für den Arbeitsmarkt zu gewinnen und einzubinden. Ihre Werte, Merkmale und ihr Arbeitsalltag unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von denen der Vorgängergenerationen.
Generation Z – wie rekrutiert man sie?
Sie sind jung und gut ausgebildet, die globale Welt steht ihnen offen, sie achten auf den Umweltschutz und die Zukunft des Planeten, interessieren sich für soziale Fragen, wollen sich weiterentwickeln und sind enttäuscht, wenn sie keine Fortschritte machen. Wenn sie einen festen Arbeitsplatz suchen, haben sie oft schon Erfahrung und praktische Kenntnisse, die sie bei Praktika oder zusätzlichen Aufträgen gewonnen haben. Von klein auf wachsen sie mit modernen Technologien auf und sind somit digitale Experten oder digital natives. Dank des uneingeschränkten Zugangs zu Informationen sind sie tüchtig und der Tatsache bewusst, dass sie stets weiterlernen müssen. Interessanterweise schätzt diese Generation, obwohl sie so viel Zeit in der digitalen Welt verbringt, Face-to-Face-Kontakte besonders hoch.
Große Firma oder Startup? Wer kann die Generation Z besser anlocken?
Im Gegensatz zu den Millennials, die viel lieber ihre Karriere mit Startups als mit globalen Konzernen verbinden, sind sie bereit, sich in die Arbeit zu engagieren, auch in großen Firmen – im Gegenzug erwarten sie anspruchsvolle Erfahrungen, eine klaren Karriereweg, die volle Ausnutzung ihrer Möglichkeiten und Stabilität. Natürlich spielt das Gehalt ebenso eine große Rolle, aber sie schätzen auch Schulungen und Mentoring. Das ist schon die nächste Generation, die sich besonders intensiv auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben konzentriert. Im Gegensatz zur Generation Y, sind sie jedoch viel eher dazu bereit, abends oder am Wochenende zu arbeiten, im Gegenzug erwarten Sie aber Flexibilität seitens des Arbeitgebers.
Flexibilität
Die Gen Z legt großen Wert auf Work-Life-Blending, wobei sie das Arbeitsleben und persönliche Interessen miteinander verschmelzen wollen. Für Unternehmen bedeutet dies, flexiblere Arbeitsmodelle anzubieten, die es den jungen Menschen ermöglichen, Beruf und Freizeit besser zu vereinbaren. Employer Branding spielt hierbei eine entscheidende Rolle, da die Gen Z sich stark für die Werte und die Unternehmenskultur interessiert.
Arbeit in festgelegten Zeiten? Vergessen Sie’s!
Die Pandemie hat vieles in Bezug auf die Fernarbeit geändert, aber immer mehr Firmen kehren in vollem Umfang in die Büros zurück und bestehen auf die Arbeit in festgelegten Stunden. Das ist aber nicht unbedingt eine gute Lösung, wenn Sie die besten Talente der Generation Z anwerben wollen – die Vertreter dieser Generation sind in der Freelancing-Ära aufgewachsen und viele von ihnen sammelten ihre ersten Berufserfahrungen durch die Ausführung von Dienstleistungen über verschiedene Portale, bei denen sie die Arbeitszeit beliebig wählen konnten. Sie werden daher weitaus mehr an Angeboten interessiert sein, die flexible Arbeitsstunden sowie Homeoffice oder auch hybride Arbeit bieten, und zwar nicht unbedingt von Zuhause aus, sondern auch an beliebigen Standorten. Mehr noch, diese Generation schätzt es besonders, wenn die Arbeit nach erledigten Aufgaben und nicht nach vor dem Computer verbrachten Stunden abgerechnet wird. Dadurch können sie in ihrem eigenen Tempo und an dem von ihnen gewählten Ort arbeiten. Und wenn sie schon im Büro arbeiten, dann sollte ihre Umgebung interessant und personalisierbar sein, wodurch nicht nur ein bequemer Arbeitsraum geschaffen wird, sondern auch ein Platz, an dem sie sich eine kurze Erholung gönnen können, die einen positiven Einfluss auf ihre Produktivität hat.
Internationale Zusammenarbeit
Für die Generation Z sind internationale Kontakte nichts besonderes – dank Internetzugang können sie schon seit ihrer frühesten Kindheit mit Menschen auf der ganzen Welt kommunizieren. Deshalb schätzen sie insbesondere die Möglichkeit, internationale Berufserfahrung während der Arbeit sammeln zu können – nicht nur in Form von eventuellen Auslandsdienstreisen sondern auch die Zusammenarbeit mit Konzernkunden und Konzernmitarbeitern aus der ganzen Welt. In dieser Situation ist es besonders wichtig, die Sprachkenntnisse entsprechend zu verifizieren und für eine problemlose Kommunikation im internationalen Team zu sorgen.
Ehrlichkeit und Gleichberechtigung über alles
Die Generation, die in der Atmosphäre der Offenheit gegenüber verschiedenen Kulturen und der allgemeinen Globalisierung aufwächst, achtet besonders auf Ideen, die der potentielle Arbeitgeber vertritt und auch welche Unternehmenskultur er hat. Für die Vertreter der Generation Z sind Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit sowie der Umweltschutz von großer Bedeutung. Aber eine gespielte soziale Verantwortung der Geschäftsleute wird auf lange Sicht nicht gelingen – die Generation Z schätzt vor allem Ehrlichkeit und Transparenz am Arbeitsplatz und Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber. Die Unterstützung von sozialen Belangen sowie die Einhaltung der Gleichberechtigung und Vielfältigkeit betrachtet sie als eine Voraussetzung und nicht als zusätzlichen Vorteil. Die Generation Z schätzt auch Organisationskulturen, die auf gegenseitiger Wertschätzung, Dankbarkeit und Anerkennung zwischen den Mitarbeitern und der Firmenleitung basieren.
Die ideale Generation?
Natürlich gibt es so etwas nicht, auch im Fall der Generation Z. Der Internetzugang 24/7 beeinflusste die Entwicklung von FOMO (fear of missing out) – der Angst davor, was uns entgeht oder was uns entgehen kann, wenn wir nicht online sind sowie der Tendenz, sich noch häufiger mit anderen zu vergleichen, auch in Bezug auf die berufliche Entwicklung und Karriere. Die Vertreter dieser Generation gehören auch nicht zu den geduldigsten Menschen. Dies sind jedoch keine unlösbaren Herausforderungen – es ist ratsam einen internen Newsletter für die Mitarbeiter einzuführen und Tools benutzen, die das Berichten über Arbeiten innerhalb des Teams erlauben. Der Generation Z hilft auch die genaue Festlegung von Zielen und eines konkreten Karrierewegs in der Firma, oder sogar von mehreren Karrierewegen, die das Erfüllen mehrerer Rollen an einem Arbeitsplatz erlauben würden.
Werte
Die Gen Z hegt auch ein starkes Bedürfnis nach Bedeutung und Sinn in ihrem Job. Sie suchen nach Möglichkeiten, die ihre Leidenschaften ansprechen und eine positive Wirkung auf die Gesellschaft haben. Unternehmen, die diese Werte unterstützen und sich für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung einsetzen, können die Aufmerksamkeit dieser jungen Menschen gewinnen.
Die Verbindung zu Familie und Freunden bleibt für die Gen Z von großer Bedeutung, auch im Arbeitsleben. Unternehmen, die eine unterstützende und sozial orientierte Arbeitsumgebung schaffen, können die Loyalität und Bindung dieser Generation erhöhen.
Wie sollte die Rekrutierung aussehen?
Es ist klar, dass in der Presse veröffentlichte Stellenanzeigen die Generation Z nicht erreichen. Es ist ratsam nicht nur Dienste zu nutzen, mit denen Anzeigen online veröffentlicht werden können, sondern auch alle sozialen Netzwerke. Denken Sie daran, dass die meisten Vertreter dieser Generation die Stellenanzeigen auf mobilen Geräten durchsehen und ebenfalls mit ihrer Hilfe auf sie antworten werden. In der Stellenanzeige sollte man sich auf eine Reihe von Aspekten konzentrieren: Gehaltsvorschlag, zusätzliche Leistungen und Vorabinformationen über die Aufstiegsmöglichkeiten. Während für die Generation Y Bewerbungsgespräche per Skype, Zoom oder Teams normal sind, so scheint es, dass sie für die Generation Z langsam der Vergangenheit angehören. Statt Zeit zu mit dem Erzählen über sich und die eigene Erfahrung zu verbringen, wollen sie ihre Kenntnisse beweisen, indem sie Online-Tests lösen. Denken Sie daran, um ein Bewerbungsschreiben zu bitten? Verzichten Sie lieber darauf und fordern Sie z.B. ein kurzes Video an, in dem der Bewerber über sich und darüber, was er in Ihre Firma einbringen kann, erzählt – bei dieser Gelegenheit erfahren Sie auch, welche Erwartungen er gegenüber Ihnen hat. Sollte man also auf das Gespräch mit dem Bewerber ganz verzichten? Ganz und gar nicht! Tun Sie es jedoch nicht gleich zu Beginn des Bewerbungsverfahrens, sondern zum Beispiel dann, wenn am Gespräch der künftige Vorgesetzte des Kandidaten teilnehmen kann. Vergessen Sie auch nicht das Feedback – auch wenn das eine zuvor vorbereitete automatische Antwort ist.
Ein wichtiger Aspekt bei der Rekrutierung dieser Generation ist die Nutzung von Medien und digitalen Plattformen. Smartphones sind ein integrierter Bestandteil ihres Lebens und somit ein Schlüsselkanal, um sie zu erreichen. Unternehmen sollten auch ihre Präsenz in sozialen Medien verstärken, um eine Verbindung zu den Werten und Interessen der Gen Z herzustellen.
Insgesamt ist die Rekrutierung der Generation Z eine Herausforderung, die ein Verständnis für ihre Werte, Bedürfnisse und den Wunsch nach Flexibilität im Arbeitsalltag erfordert. Unternehmen, die sich anpassen und auf die Merkmale dieser Generation eingehen, werden besser in der Lage sein, junge Talente für sich zu gewinnen.
Anna Pajęcka, „Różnice pokoleń a proces rekrutacji” (https://passionhr.pl/human-resources/roznice-pokolen-a-proces-rekrutacji/)
David Stillman, Jonah Stillman, „Move Over, Millennials; Generation Z Is Here” (https://www.shrm.org/resourcesandtools/hr-topics/behavioral-competencies/global-and-cultural-effectiveness/pages/move-over-millennials-generation-z-is-here.aspx)
Ineed Editorial Team, “Gen Z vs Millennials in the Workplace: What Are the Differences?” (https://www.indeed.com/career-advice/career-development/gen-z-vs-millennials)
Mary Lyons, Katherine Lavelle, David Smith, „Gen Z rising”
NSHHS, „2018 Carreer iInterest Survey. Carrer Motivations of Generation Z”
RainmakerThinking, Inc., „The Voice of Generation Z: What Post-Millennials Are Saying About Work“ (http://rainmakerthinking.com/wp-content/uploads/2018/09/THE-VOICE-OF-GENERATION-Z_Final.pdf)
Tomek Florczak, Rekrutacja talentów z generacji Z – co je przyciąga? (https://hrnews.pl/rekrutacja-talentow-z-generacji-z-co-je-przyciaga/)